Genesis

2. August – 20. Oktober 2013

Künstler: Ryszard Wasko
Kuratorin: Constanze Kleiner

Genesis ist eine monographische Ausstellung des herausragenden Konzeptualisten Ryszard Waśko. Es ist die erste so umfassende Darbietung seiner Kunst in Polen und im Ausland.

TRAFO Trafostacja Sztuki präsentiert den internationalen Künstler, Visionär und Kurator. Während der letzten drei Jahrzehnte schrieb er mit seiner Familie ein neues Kapitel der weltweiten Kunstgeschichte. Seine Aktivität, die auf den kreativen Prozess fokussiert sind, bezeugen, dass jedes gestalterische Bestreben an sich Kunst bedeutet. Er kombiniert kreative Tätigkeit mit der eines Veranstalters, Aktivisten und Kurators. Es war Waśko, der Konstrukcja w Procesie (Errichtung in Bearbeitung) initiierte, die größte Ausstellung moderner Kunst in Polen nach dem Krieg. Sie fand 1981 statt, mitwirkend waren unter anderen Sol LeWitt, Richard Serra und Richard Long.

Genesis ist ein heterogener Überblick über Ryszard Waśkos Kunst von1972-2013. Er beinhaltet ein breites Spektrum verschiedener Arten von Kunst, wie zum Beispiel Fotografien, Filme, Videos, Zeichnungen, Ölgemälde, Installationen, Bildhauerei, künstlerische Aktionen und Vorstellungen. Seine Kunstformen und Stile sind schwierig zu klassifizieren und die Themen gehen in verschiedene Richtungen. Er selbst nennt seine Kunst „metaphorischen Konzeptualismus“ – ein Begriff, der seiner Ansicht nach die beste Beschreibung seiner Arbeit ist.

 

Fotografien aus den 1970er Jahren sind der Beginn der Erzählung. Sie kommen aus der Zeit, als Ryszard Waśko Mitglied des Warsztat Formy Filmowej (Werkstatt der Filmgestaltung) war. Damals machte er seine ersten transmedialen Fotografien, wie Fotografia czterowymiarowa (Vierdimensionale Fotografie, Portret pocięty (zerschnittenes Portrait) und Filme – Zaprzeczenie (Negation) und Prosto-Krzywa (Gerade-Krumm), die die Struktur von Film und Fotografie als Medien begutachten.
Waśko verbrachte die 1980er Jahre größtenteils in Westberlin mit einem DAAD-Stipendium. Dieser Zeitraum wird von seinem zentralen Werk 1988 repräsentiert, einer Fotoserie namens Hypothetical Checkpoint Charlie, die einen metaphysischen Abbau der Berliner Mauer zeigt und somit deren Fall ein Jahr später propherisch verbildlicht.
Für Ryszard Waśko waren die 1990er Jahre eine Zeit intensiver Aktivität als Veranstaltungsorganisator (er gründere das International Artists’ Museum).  Sie ist gekennzeichnet durch seine rekonstruierte Installation von Small Rose Garden (Kleiner Rosengarten) (1998).

Nach 2000 entstandene Werke, die Mehrzahl jener, die zum erten Mal in Polen ausgestellt werden, machen den Großteil der Ausstellung aus. Sie konzentrieren sich auf Themen, die Kontemporanität als die Zeit neuer Medien definieren. Heute, mit der übermäßigen Bildproduktion, geht Waśko zurück zu traditionellen Ölgemälden. Die TRAFO Trafostacja Sztuki Ausstellung wird unter anderem eine Auswahl von TV Stories und die aktuellste Serie von Gemälden einbringen, die in Dialog mit klassischen Künstlern wie Goya oder Caravaggio treten sollen.

Bis jetzt ist Ryszard Waśkos Kunst dem polnischen nicht allzu bekannt gewesen. Genesis versuchte über letzten 40 Jahre, seine konzeptuelle Evolution wiederherzustellen. Die Eröffnung von TRAFO Trafostacja Sztuki in Stettin schafft eine einmalige Gelegenheit, eine so breit angelegte monografische Übersicht seiner Kunst im Kontext eines Neuanfangs zu präsentieren.

KATALOG
Diese Ausstellung wird von einem zweisprachigen polnisch-englischen Katalog mit Essays von Constanze Kleiner, Gregory Volk und Łucja Waśko-Mandes begleitet werden. Die Veröffentlichung wird das internationale Publikum während der Berlin Art Week im September zur Verfügung stehen.