Y Why - Warum?

13 - 22.09.22016

Künstler: Andreas Blank, Jan Kuck, Janet Laurence, Via Lewandowski, Sarah Lüdemann, Fiona Pardington, Viet Bang Pham, Hella Santarossa, Daniele Sigalot, Johannes Vetter, Alexandra Vogt, Gabriela Volanti
Kuratorinnen: Isabell Bernheimer, Constanze Kleiner
Adresse: Ballhaus, Secret Garden I Gartenstrasse 6 I 10117 Berlin

 

Die umfassendste Sinnfrage der Welt?
(Oder warum wir auf dem Scheideweg sind)

„Warum?“ fragt nach den Ursachen, fragt nach den kausalen Bedingungen der Realitäten in der Vergangenheit. Auf die Antwort einer Warum-Frage kann man sofort die nächste Warum-Frage stellen. So wie Kinder dies tun. Bis die Kausalkette, die zum beobachteten Ereignis geführt hat, verständlich scheint oder man einfach nicht weiter fragen will. 

Es bleibt dennoch immer eine Leerstelle in der Beantwortung einer „Warum“-Frage, denn Ziele und Zwecke kausaler Zusammenhänge - ob vergangen oder gegenwärtig – bleiben offen und ausgeblendet. Warum ist also eine Frage nach den Ursachen. Das Warum ist somit zu ergänzen durch das Wozu, durch die Frage nach der Zukunft, nach dem Wohin. In der Kunst mag diese Zukunftsvision antizipierend neben der Frage nach dem Grund aufblitzen. Neben dem Warum fragt die Kunst nach dem Wozu und damit nach dem Wohin.                                              

Seit dem 35. Internationalen Geologischen Kongress in Kapstadt 2016 ist man gegenwärtig übereingekommen, dass etwa in der Mitte des letzten Jahrhunderts der Beginn eines neuen Zeitalters anzusetzen ist. Es ist das Moment, seit dem Atombomben auf die Erde abgeworfen werden und der Einfluss der Menschen auf die Erde schwindelerregend wächst und irreversible Spuren in den Sedimenten hinterlässt. Das neue Zeitalter wird Anthropozän genannt. Es gibt kein vergleichbares in der Erdgeschichte zuvor. Seit seinem Anbruch vor etwa zwei Menschenleben – anders auch als in den Jahrhunderten zuvor – wird Zukunft zugleich zunehmend von einem privaten zu einem globalen Thema.

Fragen wir also vermehrt nach der Zielgerichtetheit, nach der Zukunftsperspektive! Hier geben die Visionen der Kunst mögliche Anstöße. Es ist die Zeit gekommen, „Warum?“-Fragen mit „Wozu?“-Fragen zu verbinden, damit Zukunft als Thema in den Fokus rückt.

Das englische „Why?“ für „Warum?“ ist gleichlautend mit dem englischen Buchstaben „Y“. Es ist ein schönes Zeichen. Man kann es auch als Wegscheide lesen.

Die Arbeiten, die in der Ausstellung im Ballhaus Gartenstrasse anlässlich der Berlin Art Week 2016 gezeigt werden, geben diesem Vorschlag zur erweiterten Leseweise sinnlich Ausdruck. "Why" verbindet hier mit künstlerischen Mitteln die Frage nach den Ursachen mit den Fragen nach der Zukunft.

Diese Ausstellung wurde initiert vion BC - Bernheimer Contemporary in Kooperation mit Constanze Kleiner, Momentum Berlin und der Moritzgruppe.

 

www.bernheimercontemporary.de
www.constanzekleiner.com
www.momentumworldwide.org
www.moritzgruppe.com